GRÜNE warnen: Spitals-Projekt bei Gols bringt enorme Lichtverschmutzung

Gols, 23. 2. 2024

Lichtverschmutzung gefährdet Arten im Nationalpark
Lichtverschmutzung gehört zu den am meisten unterschätzten Natur-Gefahren, weil durch künstliches Licht nachtaktive Tiere sowohl bei der Paarung als auch bei der Nahrungssuche gestört werden. In der Folge wandern Insekten, Vögel, Reptilien aber auch Nagetiere ab oder sterben aus. Das Spitals-Großprojekt im Naturschutzgebiet auf den Golser Wiesäckern außerhalb von Gols stellt für viele Arten eine solche Gefahr dar. „Parkplätze, Gehwege, Zufahrtsstraßen und Hinweisschilder müssen alle beleuchtet werden. Hinzu kommen die Scheinwerfer der Autos und natürlich die Fenster, aus denen Licht leuchtet. Wenn hier, wo es jetzt dunkel ist, ein Krankenhaus samt aller Nebengebäude und Hubschrauberlandeplatz stehen wird, geht dieses Gebiet verloren“, warnt der GRÜNE Naturschutzsprecher Wolfgang Spitzmüller.

Licht verteilt sich
Das Licht wäre aber nicht nur auf das rund 8 Hektar große Areal beschränkt. Der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel ist nur 400 Meter entfernt. „Das Licht wird weit in den Nationalpark getragen, selbst wenn es nach der aktuellen ÖNORM installiert wird. Die gesamte Gegend wird durch den Streueffekt heller. Dieses Groß-Projekt stellt – wie auch eine Straße – eine Barriere für die Wanderung von Tieren dar“, entkräftet Spitzmüller die Gegenargumente der Projektbefürworter.

Land muss Marienkron als Alternative prüfen
Im Nationalpark ist es laut Messungen des Eisenstädter Astrophysikers Stefan Wallner bereits jetzt viel zu hell. Verantwortlich dafür ist das künstliche Licht, das von Wien, Parndorf und Bratislava ins Naturschutzgebiet strahlt. „Darauf haben wir im Burgenland wenig Einfluss, aber wir haben es in der Hand, nicht noch mehr Natur zu zerstören, indem die Landesregierung das Kurhaus Marienkron als Alternativ-Standort prüft, fordert Klubobfrau Regina Petrik.

Marienkron ist nur wenige Minuten entfernt, liegt im bereits besiedelten Gebiet und es müsste auch kein Boden frisch versiegelt werden.  Außerdem gehört es sogar dem Land. Der geplante Standort im Naturschutzgebiet hingegen habe sehr viele Nachteile: „Über die Lichtverschmutzung hinaus wird hier sehr viel Boden versiegelt, es werden neue Verkehrsflächen geschaffen und damit auch mehr Verkehr erzeugt. Es wird ins Grundwasser eingegriffen und das Landschaftsbild enorm verändert. Die Golser Wiesäcker sind ein denkbar schlechter Standort“, so Petrik abschleßend.

 

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